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01.02.18 –
- Es gilt das gesprochene Wort!
[Anrede]
Das hatten wir uns 2012, bei der Verabschiedung des jetzt gültigen Lehrerbildungsgesetzes, nicht gedacht: Die Absolvent*innen nach dem neuen Gesetz sind noch nicht mal an den Schulen angekommen, schon gibt es erheblichen Änderungsbedarf. Die Notwendigkeiten treiben uns: Viele Lehrkräfte gehen in den Ruhestand, der Lehrkräftemarkt ist leergefegt. Angesichts des Handlungsdrucks kommt da der Entwurf sogar eher spät.
Es ist schon paradox: Während wir durch das Lehrerbildungsgesetz die Qualität der Ausbildung heben wollten, werben wir nun Seiteneinsteiger*innen teils ohne pädagogische Vorbildung an. Nicht nur unter den Schülerinnen und Schülern hat die Heterogenität zugenommen, sondern auch innerhalb der Lehrerkollegien.
Nun versucht die Landesregierung, dem mit einem Dreiklang zu begegnen. Mit der Anhebung der Besoldung, mit dem vorliegenden Gesetzentwurf und hoffentlich im März mit einem Konzept zur Qualifizierung der Seiteneinsteiger*innen.
Die mögliche Verlängerung des Vorbereitungsdienstes von 12 auf 18 Monate für Studierende und Absolvent*innen, die ohne schulpraktische Studien aus anderen Bundesländern zu uns wechseln, erfordert ein modularisiertes Seminarangebot. Da das nur relativ Wenige betreffen wird, sehe ich in dieser Zweigleisigkeit eine erhebliche Herausforderung. Gleichzeitig erneuern die GEW und andere ihre Forderung nach der generellen Rückkehr zum 18-monatigen Vorbereitungsdienst.
Zukünftig soll das Masterstudium für das Lehramt auch für den nicht lehramtsbezogenen Bachelorabschluss geöffnet werden. Und Absolvent*innen von Fachhochschulen, die genügend Kenntnisse in zwei Fächern aufweisen, sollen an einem besonders gestalteten Vorbereitungsdienst teilnehmen können. Das ist gut, macht die Gestaltung des Vorbereitungsdienstes aber noch komplizierter.
Wir begrüßen ausdrücklich, dass zukünftig Lehrkräfte berufsbegleitend oder in Teilzeit am Vorbereitungsdienst teilnehmen können. Das ist dann aber schon die fünfte und sechste Variante eines Vorbereitungsdienstes. Wir sind gespannt auf die Ideen der Uni Potsdam dazu.
Wir legen nach wie vor großen Wert darauf, dass Lehrkräfte, die noch keinen Vorbereitungsdienst durchlaufen haben, eine substantielle pädagogische Einführung bekommen müssen, bevor sie in den Schulalltag gestoßen werden.
Aufschluss darüber erwarten wir vom Konzept für Seiteneinsteiger*innen, das Anfang März endlich vorgelegt werden soll. Das ist reichlich spät, denn über 1.800 Seiteneinsteiger*innen unterrichten bereits.
Trotz der Eile werden wir die Fachdebatte zu den Vorschlägen engagiert führen. So viel Zeit muss sein.
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