Marie Luise von Halem spricht zum Gesetz zur Erhöhung der Sportförderung und der Förderung der Musik- und Kunstschulen

Es gilt das gesprochene Wort! [Anrede] Die im Landessportbund zusammengeschlossenen Vereine leisten Großes, für Kameradschaft und Teamgeist bei Alt und Jung, für die ländlichen Regionen und nicht zuletzt bei der Integration von Geflüchteten. Der Landessportbund sorgt auch für Bewegung in Kindertagesstätten und ermöglicht vielen jungen Menschen einen Freiwilligendienst. Die Aufstockung der Sportförderung auf 17 Millionen befürworten wir, genauso wie die Pläne des Landessportbunds für die Verwendun

16.12.16 –

 

Es gilt das gesprochene Wort!

[Anrede] Die im Landessportbund zusammengeschlossenen Vereine leisten Großes, für Kameradschaft und Teamgeist bei Alt und Jung, für die ländlichen Regionen und nicht zuletzt bei der Integration von Geflüchteten. Der Landessportbund sorgt auch für Bewegung in Kindertagesstätten und ermöglicht vielen jungen Menschen einen Freiwilligendienst. Die Aufstockung der Sportförderung auf 17 Millionen befürworten wir, genauso wie die Pläne des Landessportbunds für die Verwendung. Dieser gute Eindruck sollte uns aber nicht daran hindern, doch mal genauer hinzusehen. Das Gesetz über die Sportförderung in Brandenburg ist seit 1992 nur in der Förderhöhe verändert worden. Seitdem hat sich die Mitgliederzahl im Landessportbund um fast 70.000 und der Organisationsgrad von 10% auf über 13% erhöht. Dennoch ist Brandenburg beim Organisationsgrad sowohl vom Durchschnitt der ostdeutschen Bundesländern (16%), als auch vom Bundesdurchschnitt (33,6%) weit entfernt. Das selbst gesteckte Ziel des Sports, den Organisationsgrad der ostdeutschen Bundesländer zu erreichen, ist in weiter Ferne. Seit der Wende hat sich in der Sportförderung in Deutschland einiges geändert. Deshalb wollen wir gerne das Gesetz extern evaluieren, um zu sehen, ob wir der ausgewogenen Förderung von Spitzen- sowohl als auch Breitensport, der Einbeziehung besonderer Bedürfnisse von Schülerinnen, Studierenden, Senioren und Menschen mit Behinderungen vielleicht noch besser Rechnung tragen können (so wie uns das unsere Verfassung aufgetragen hat) – und vielleicht durch den Blick in andere Bundesländer auch noch was lernen können! Aus der Großen Anfrage der CDU (pdf-Datei) wissen wir, dass es noch große Defizite bei den Sportangeboten für U26 und Ü60, oder gar Ü75 gibt und bei der Teilnahme von Mädchen und Frauen und erst recht im Behindertensport noch Nachholbedarf besteht. So bieten nur 5% der Brandenburger Sportvereine überhaupt Sport für Behinderte an. Zudem bieten lediglich 199 von 3002 Vereinen, also 6,5%, zertifizierte Kurse im Bereich des Gesundheitssports an. Das ist viel zu wenig, auch vor dem Hintergrund des Beschlusses der Landessportkonferenz! 2013 hieß es da: „Der Erfolg des organisierten Sports in Brandenburg wird künftig stärker daran gemessen, in welchem Ausmaß es gelingt, einen höheren Prozentsatz der Bevölkerung Brandenburgs zu regelmäßiger körperlicher Aktivität zu bringen.“ Eine Evaluierung der Sportförderung könnte aufzeigen, wie wir in Brandenburg noch erfolgreicher werden können, um das zitierte Ziel zu erreichen. Hiervon hätten alle Sportler etwas: die, die sich an der Bewegung erfreuen und auch die, die mit Spitzenleistungen glänzen können – und davon dann hoffentlich noch viele mehr! >> Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wissenschaft, Forschung und Kultur (pdf-Datei) >> Entschließungsantrag der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN zur Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wissenschaft, Forschung und Kultur zu dem Gesetzentwurf der Landesregierung „Gesetz zur Erhöhung der Sportförderung und der Förderung der Musik- und Kunstschulen“ (pdf-Datei) Unser Entschließungsantrag wurde abgelehnt.

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Reden