Förderqualität ist das A und O beim geplanten Umbau hin zur inklusiven Schule

18.05.2011

Zum heutigen Pressefrühstück der GEW unter dem Titel „Auf dem Weg zur einer inklusiven Schule? Umbauprozess oder Etikettenschwindel?“ nimmt die bildungspolitische Sprecherin der bündnisgrünen Landtagsfraktion MARIE LUISE VON HALEM wie folgt Stellung:

Der Umbau des Bildungssystems hin zu inklusiven Schulen, die alle gleichermaßen angemessen fördern, ist wohl die größte bildungspolitische Herausforderung der nächsten Jahre. Die Schritte dorthin müssen sorgsam gesetzt werden. Es darf kein Etikettenschwindel dabei herauskommen, sondern ein gestärktes Bildungssystem.

Für die Umwandlung bedarf es eines klaren Fahrplans und einer Strategie seitens der Landesregierung. Dabei darf es keine Abstriche bei der Förderqualität geben, sondern es müssen vielmehr verbindliche Standards zum Beispiel für maximale Klassengrößen definiert werden. Schon jetzt fällt der Förderunterricht, der Kindern mit Förderbedarf bei integrativer Beschulung zusteht, allerorten der mangelnden Vertretungsreserve zum Opfer. Dadurch werden Erfolge, die im Bereich Inklusion zu erzielen wären, zunichte gemacht und Ängste vor dem angekündigten Umbau des Schulsystems geschürt.

Damit dieser gelingt, brauchen wir in ausreichendem Maß Sonderpädagoginnen und Sonderpädagogen an den Regelschulen. Zusätzlich müssen wir die Lehrkräfte schon in der Ausbildung mit sonderpädagogischem Grundwissen ausstatten und allen anderen Lehrkräften Weiterbildung im laufenden Verfahren ermöglichen.

In den Prozess der Umstellung des Bildungssystems müssen zudem alle Beteiligten eingebunden werden, Schülerinnen und Schüler, Eltern, pädagogisches Personal, Vereine und Verbände.“

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