Marie Luise von Halem spricht zum Konzept der Landesregierung „Gesundheitscampus Brandenburg“

Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Sehr geehrte Sonderpädagogen auf der Tribüne! Ich glaube, ein Blick dort hinauf macht deutlich, dass Sonderpädagogen in diesem Land Mangelware sind; wir brauchen mehr davon. (Vereinzelt Heiterkeit sowie Beifall des Abgeordneten Lüttmann [SPD]) Das diskutieren wir ja immer wieder. Das ist zwar heute nicht der konkrete Tagesordnungspunkt, fällt aber auf. Jetzt diskutieren wir den Gesundheitscampus und die Grundlage dieses Konzepts.

09.11.16 –

Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Sehr geehrte Sonderpädagogen auf der Tribüne! Ich glaube, ein Blick dort hinauf macht deutlich, dass Sonderpädagogen in diesem Land Mangelware sind; wir brauchen mehr davon. (Vereinzelt Heiterkeit sowie Beifall des Abgeordneten Lüttmann [SPD]) Das diskutieren wir ja immer wieder. Das ist zwar heute nicht der konkrete Tagesordnungspunkt, fällt aber auf. Jetzt diskutieren wir den Gesundheitscampus und die Grundlage dieses Konzepts. Dem Antrag „Gesundheitsforschung stärken - hochwertige medizinische Versorgung sichern“ haben wir damals auch zugestimmt und stehen weiterhin zu der Grundidee der Vernetzung und Bündelung der Aktivitäten der Hochschulen im Gesundheitsbereich. Bessere Ausbildungsangebote und eine stärkere Vernetzung in den Bereichen Pflegewissenschaften, Gesundheit des Alterns, Therapiewissenschaften und Prävention wie vor allem auch eine bessere Vernetzung mit Berlin sind für uns unabdingbar. Wir sollten das nicht aus den Augen verlieren. Die Anstrengung lohnt immer wieder, das tatsächlich neu zu versuchen. In dem, was jetzt hier in Brandenburg stattfindet, sehen wir eine große Chance, die eher kleinen Pflänzchen an Brandenburger Hochschulen durch einen brandenburgischen Gesundheitscampus mit starken Partnern wie dem DIfE der Universität Potsdam und den anderen außeruniversitären Forschungseinrichtungen zusammenzubringen. Das nützt allen Seiten - und dafür sind auch die zwölf zusätzlichen Professuren richtig - und das jetzt vorliegende Konzept legt den Grundstein dafür.Wir haben uns dem Entschließungsantrag der Koalitionsfraktionen gern angeschlossen, weil er die Ausrichtung des Gesundheitscampus so gut beschreibt. Er soll aus unserer Sicht vor allem die Aktivitäten der staatlichen Hochschulen und der außeruniversitären Forschungseinrichtungen bündeln und sie auch mit Praktikern verbinden. Es ist nicht Zweck des Gesundheitscampus, eine private Hochschule über Wasser zu halten; das hat sie zum Glück auch gar nicht nötig, denn sie scheint ihren Platz gefunden zu haben, gut zu funktionieren, gut auf dem Weg zu sein. Die Linien in dem Entschließungsantrag (pdf-Datei) - nämlich erstens dauerhafte Einrichtung des Gesundheitscampus, zweitens keine Belastung des Hochschuletats durch die Finanzierung, drittens staatliche Finanzmittel grundsätzlich direkt nur an staatliche Einrichtungen zu vergeben und die direkte finanzielle Förderung privater Beteiligter nicht vorzusehen - sind für uns wichtig. Dieser Maxime sehen wir in dem Entschließungsantrag der Koalitionsfraktionen sehr gut Rechnung getragen, der jetzt auch unserer ist. (Beifall B90/GRÜNE) Wir stehen nämlich weiterhin hinter der Empfehlung des Wissenschaftsrates, in Brandenburg keine Mediziner auszubilden. Berlin bietet für die akademische Ausbildung von Medizinerinnen und Medizinern gute Voraussetzungen. Selbst, wenn wir in Brandenburg ein Medizinstudium anböten, wäre das keine Garantie dafür, dass dem Ärztemangel abgeholfen würde. Auch der Gesundheitscampus wird dieses Problem nicht lösen. Darüber sollten wir noch einmal diskutieren bzw. uns auch überlegen, wie und woran wir eigentlich den Erfolg des Gesundheitscampus messen, denn aus dieser Debatte habe ich schon sehr deutlich herausgehört, dass die Einrichtung des Gesundheitscampus immer wieder mit der Hoffnung verbunden wird, damit den Ärztemangel im Land beheben zu können. Ich glaube nicht, dass das gelingt; da geht es um sehr viel mehr. Da geht es um Attraktivität, um andere Perspektiven, um Willkommenskultur. Vielleicht geht es auch um eine neue oder eine bessere Zusammenarbeit mit dem jetzt ja neuen Berlin. Vielleicht tun sich da neue Chancen auf. Heute nehmen wir das Konzept zur Kenntnis in dem Wissen um das große Interesse daran im AWFK, wo wir das Projekt sicher weiter eng begleiten werden, unter der Maßgabe, zu gucken, was denn dessen Bedarfe sind, und gleichzeitig mit der Zielrichtung der Diskussion, zu überlegen, woran wir den Erfolg eigentlich messen. Ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass wir in absehbarer Zeit auch eine Anhörung zu dem Konzept durchführen, um uns auch von außen den richtigen Weg bescheinigen zulassen.Einstweilen gutes Gelingen allen Beteiligten hier unten und dort oben auf der Tribüne! (Beifall B90/GRÜNE, SPD und DIE LINKE) >> Entschließungsantrag: Gesundes Brandenburg - Forschung, Versorgung, Pflege und Prävention (pdf-Datei) Der gemeinsame Entschließungsantrag mit den Fraktionen SPD und DIE LINKE wurde angenommen.

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Reden