23.9.2015 Mündliche Anfrage: Droht der Inklusion eine noch längere Warteschleife?

Wie im „Prignitzer“ am 16.09.2015 zu lesen war, kündigte eine Vertreterin der Regionalstelle Neuruppin des Landesamtes für Schule und Lehrerbildung an, die Auswertungskonferenz zum Pilotprojekt Inklusive Grundschule werde wohl erst im Jahr 2017 stattfinden.

Dem entgegen hat das Bildungsministerium mehrmals betont, zuletzt im ABJS am 10. September 2015, die weitere Umsetzung von Inklusion erfolge zügig nach der Vorlage des Evaluationsberichtes zum Pilotschulprojekt, der für Oktober 2015 angekündigt ist.

Daher frage ich die Landesregierung:

Welche Zeitplanung hat derzeit die Landesregierung zur weiteren Umsetzung von Inklusion an allen Brandenburger Schulen?

Antwort der Landesregierung

Die Weiterentwicklung des Gemeinsamen Unterrichts ist gekoppelt an den Ergebnissen des zum 31. Juli 2015 beendeten Pilotprojekts „Inklusive Grundschule“. Den am Pilotprojekt „Inklusive Grundschule“ beteiligten Schulen wurde die Möglichkeit eröffnet, unter den Bedingungen des Pilotprojekts über das Schuljahr 2014/2015 hinaus, für zunächst zwei Schuljahre weiterzuarbeiten. Alle am Pilotprojekt „Inklusive Grundschule" haben von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht und konnten für die „Anschlussphase" genehmigt werden.

Die Fragen, die auf die Gelingensbedingungen inklusiven Lernens abzielen, werden zurzeit durch die Universität Potsdam und das LISUM aus den Erhebungen in der Pilotphase analysiert. Die Zusammenführung dieser Ergebnisse sowie der Zwischenergebnisse aus dem 1. und 2. Pilotschuljahr rücken in den Mittelpunkt des Abschlussberichtes, der im Oktober 2015 an das MBJS überreicht werden wird.

Wir werden diesen dezidiert auswerten und dann entscheiden, wie mit dem wichtigen Thema Inklusion weiter verfahren wird, d.h. erst nach der Auswertung können weitere Schritte zur inklusiven Bildung festgelegt werden. Das Zusammenführen der Ergebnisse der wissenschaftlichen Begleitung des Pilotprojektes mit den Empfehlungen des wissenschaftlichen Beirats und den Ergebnissen aus den Beratungen mit den Mitgliedern des Runden Tisches Inklusive Bildung wird im Abschluss ein Rahmenkonzept ergeben, das in einem breiten Diskurs im Jahr 2016 diskutiert werden kann. Die Fachtagung zur Auswertung der wissenschaftlichen Begleitung IDer Minister wird deshalb voraussichtlich im Frühjahr 2016 stattfinden.

Minister Baaske

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