„Stromfreileitung Marquardt und Golm wird zur Nagelprobe für die Akzeptanz der Energiewende“

Die bündnisgrüne Landtagsabgeordnete MARIE LUISE VON HALEM sieht im Verhalten des Stromversorgers EonEdis und des Landesamts für Bergbau, Geologie und Rohstoffe im Genehmigungsverfahren zum Trassenverlauf der 110kV-Stromfreileitung bei Marquardt und Golm einen wichtigen Fingerzeig für deren Einstellung zur Energiewende:

„Das Verfahren ist eine Nagelprobe, ob die EonEdis und die zuständige Genehmigungsbehörde in  Brandenburg tatsächlich auf eine Akzeptanz der Energiewende in der Bevölkerung hinarbeiten. Für die Energiewende brauchen wir mehr Stromleitungen. Es kommt aber darauf an, wie auf die Belange der Bevölkerung eingegangen wird. Wenn der Stromversorger und die Behörde die Bevölkerung für die  Energiewende gewinnen wollen, müssen sie ihre Ermessensspielräume zur Erörterung von Alternativtrassen oder Erdverkabelung ausnutzen.“

Die bestehende Stromfreileitungstrasse über Wohnhäuser und Erholungsgrundstücke der Potsdamer  Ortsteile Marquardt und Golm bezeichnete von Halem als „ein Relikt des frühen letzten Jahrhunderts“.  Das würde heute niemand mehr so bauen. Eine fortschrittliche Genehmigungsbehörde und ein  fortschrittlicher Energieversorger können in bewohnten Gebieten folglich nicht die bestehende Trasse für  den Neubau bzw. die Rekonstruktion einer Stromfreileitung vorsehen.

Die Stadt Potsdam sei bereit eine Kostenbeteiligung an einer Alternativtrasse zum Schutz der  Bevölkerung ernsthaft zu prüfen. Dafür müsse jedoch die EonEdis konkrete Planungszahlen zur Verfügung stellen. Bisher sperrt sich der Stromversorger dagegen. Von Halem forderte die EonEdis erneut auf, die Zahlen der Kommune zur Verfügung zu stellen und auf eine gütliche Einigung hinzuarbeiten.

zurück