Spargelanbau: Führt die Folie zum Artenschwund?

Landtagsabgeordnete wendet sich an Landesregierung

Die bündnisgrüne Landtagsabgeordnete Marie Luise von Halem wendet sich wegen des erheblichen Artenschwunds in der Feldmark Mötzow-Lünow seit 1999 an die Landesregierung. Sie vermutet, dass der flächendeckende Folieneinsatz im großflächigen Spargelanbau damit im Zusammenhang steht.
Die Bündnisgrüne stützt sich dabei auf die Ergebnisse des jährlichen Monitorings aller Brutvögel in den Gemarkungen Mötzow und Grabow:

„Das Monitoring belegt das Verschwinden von fünfzehn Arten der Roten Liste Brandenburgs sowie der europäischen Vogelschutzrichtlinie seit 1999. Bei neun bedrohten Arten reduzierten sich die Brutbestände auf zehn bis zwanzig Prozent im Vergleich zum Zeitraum vor dem Spargelanbau unter
Folie. Im Großtrappenschongebiet südlich von Grabow fand seit 2006 keine Brut des geschützten Bodenbrüters mehr statt. Darüber hinaus führt der Imkerverein Brandenburg an der Havel die hohen Verluste an Bienenvölkern in der Region auf die Spargelanbaumethoden zurück“, so von Halem, „Die
Entwicklung ist sehr beunruhigend. Ich erwarte, dass die entsprechenden Ministerien zur Aufklärung beitragen."

Die Abgeordnete will wissen, welche Maßnahmen die Landesregierung angesichts dieser Artenverluste im Naturpark und Europäischen Vogelschutzgebiet ergreift bzw. ergreifen wird. Die Landesregierung hat
einen Monat Zeit die eingereichten Fragen zu beantworten. Seit Anfang Juni regt sich in der Bevölkerung zwischen Mötzow und Lünow offen Widerstand gegen den flächendeckenden Folieneinsatz im großflächigen Spargelanbau. Beklagt wird auch die Beeinträchtigung des Landschaftsbildes. Die betroffene Region liegt nicht nur im Naturpark „Westhavelland“, sondern auch im geschützten Landschaftsbestandteil „Feldmark Mötzow-Lünow“ des Landschaftsschutzgebietes „Westhavelland“
sowie dem Europäischen Vogelschutzgebiet „Mittlere Havelniederung“.

Die Kleine Anfrage im Wortlaut finden Sie hier.

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