Kinderarmut bei unter Dreijährigen: Land muss Kita-Qualität verbessern

02.02.2012

Anlässlich der Ergebnisse der Bertelsmann-Studie zur Kinderarmut bei unter Dreijährigen (Keck-Atlas) fordert die bildungspolitische Sprecherin der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Brandenburger Landtag, MARIE LUISE VON HALEM, die rot-rote Landesregierung auf, die Kita-Qualität im Land zu verbessern, um den betroffenen Kindern bessere Bildungschancen zu ermöglichen:

„Bildungschancen hängen in unserem Land auf eine unverantwortliche Art und Weise von der sozialen Herkunft ab. In Armut aufwachsende Kinder brauchen deshalb neben den Hilfen für Familien vor allem gute Kitas. Nur so kann die Armutsspirale durchbrochen werden. Hier ruht sich die rot-rote Landesregierung seit Sommer 2010 leider tatenlos auf einer geringfügigen Verbesserung des Personalschlüssels aus. Dabei befindet sich das Land Brandenburg hier bundesweit immer noch auf den letzten Plätzen.

Rot-Rot muss endlich handeln! Die Vorlage eines Stufenkonzeptes für mehr Qualität in Kitas ist überfällig. Die Regierung muss insbesondere den Betreuungsschlüssel erhöhen, weitere Maßnahmen zur Sprachförderung ergreifen und die Leitungsfreistellungen ausbauen“, fordert MARIE LUISE VON HALEM.

Nach einer aktuellen Studie der Bertelsmann Stiftung, die erstmals die Armutsquoten für die Altersgruppe der unter Dreijährigen für alle 412 Kreise und kreisfreien Städte in Deutschland veröffentlicht, besitzt Brandenburg trotz deutlicher Verbesserung die dritthöchste Armutsquote unter den Flächenländern. Höhere Armutsquoten gibt es laut Studie nur in Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern sowie den Stadtstaaten Berlin und Bremen. Die auf dem Jahr 2009 basierenden Daten zeigen erhebliche regionale Unterschiede im Land auf. Im Landkreis Potsdam-Mittelmark wuchsen laut Studie 15,1 Prozent der unter Dreijährigen in Armut auf, im Landkreis Uckermark waren es 40,5 Prozent. In Potsdam betrug die Armutsquote laut Studie 22,5 Prozent, in Frankfurt (Oder) lag sie bei 42,1 Prozent.

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