Münch präsentiert netten Strauß und verkennt Kern des Problems

11.08.2011

Anlässlich der Pressekonferenz zu den Neuerungen zum Schuljahresbeginn der Bildungsministerin Martina Münch sagt die bildungspolitische Sprecherin der bündnisgrünen Landtagsfraktion MARIE LUISE VON HALEM:

„Es ist ein netter Strauß von Maßnahmen, den Frau Münch uns heute vorgestellt hat. Für uns gehen diese aber am zentralen Problem vorbei: Wir brauchen die Einstellung von mehr Lehrerinnen und Lehrern, damit Teilungs- und Förderunterricht auch stattfinden kann – und zwar noch in diesem Schuljahr. Alles andere sind oberflächliche Maßnahmen, die ohne das nötige Personal ins Leere laufen.

Die Neuerungen zur Qualitätssicherung sind zum Scheitern verurteilt, wenn durch den hohen Krankenstand und die niedrige Vertretungsreserve viele Unterrichtsstunden fachfremd vertreten werden müssen oder gar ausfallen. Dies kann nur durch mehr Personal bzw. eine Aufstockung der Vertretungsreserve behoben werden.

Wieder hat die Bildungsministerin das Thema Inklusion angeschnitten, aber mutige Schritte vermissen lassen. Die Regionalkonferenzen sollten in der Sommerpause ausgewertet werden. Wir brauchen nun keine weiteren Beratungsgremien, sondern konkrete Vorschläge dazu, wie es weiter gehen soll. Hier lohnt es sich, über den Tellerrand zu schauen. In anderen Bundesländern wie z.B. Bremen ist man hier schon deutlich weiter.

Dass in diesen Sommerferien nur 120 Lehrkräfte vom Fortbildungsangebot im Fach Englisch Gebrauch gemacht haben ist angesichts der miserablen PISA-Ergebnisse von 2010 erschreckend. Bei einem Fortbildungsbedarf von ca. 1000 Lehrkräften sind die angekündigten weiteren 60 Fortbildungsplätze in den Herbstferien kläglich. Die Fortbildungen müssen anders strukturiert und attraktiver werden, damit mehr Lehrkräfte sich dafür interessieren.“

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